Bezirk

Gedanken aus dem Pfarrbüro Herbst 2019

2. September 2019

Beim Überfliegen der Buchrücken in einem Regal, blieb mein Blick an einem Einband haften. Der Titel weckte meine Neugierde: „Sehnsucht nach Leben“. Beim Lesen des Titels und des Vorwortes, tauchten meine eigenen, weltlichen Sehnsüchte oder Träume vor dem inneren Auge sehr bildhaft auf. So auch ein kleiner See, umgeben von Wald. Am Ufer ein Zelt, davor ein kleines Feuer. Ein Fisch, der langsam gegrillt wird. Abenteuerromantik (und -klischee) pur!

Dieses oder ein ähnliches Bild taucht immer wieder in meinen Gedanken auf und ist Teil meines, und auch anderer, Sehnens. Doch was steckt womöglich dahinter? Ich glaube, es ist (m)ein tiefer Wunsch nach Stille, Naturverbundenheit, Freiheit und Geborgenheit. Und ist damit zugleich auch ein Ausdruck der Sehnsucht nach dem Leben.

Denn da, mitten in der Schöpfung, bin ich diesem nahe. Es knistert, es spriest, es wimmelt, ist voller Lebendigkeit. Und da, so scheint mir, bin ich unserem Gott, der Leben ist, gibt und fördert, unglaublich nahe. Ich kann ihn beinahe schon spüren, greifen, hören. Ist es also schlussendlich auch eine Sehnsucht nach Gott, die sich in diesem Wunsch bildhaft zeigt? Ein Gedanke, den es zu verfolgen gibt…

Kennst Du das Lied „Da wohnt ein Sehnen tief in uns“? (Klicke auf die Links um das Lied zu hören, Deutsch: Da wohnt ein Sehnen tief in uns, oder Original in Englisch: There is a longing in our hearts von Anne Quigley) Ich finde, es beschreibt diese Sehnsucht nach Gott sehr gut. Sie wird erweitert und beschrieben mit Bitten, die an Gott gerichtet werden, die zugleich wieder etwas vom Sehnen der Menschen ausdrückt: den tiefen Wunsch nach Friede, Freiheit, Hoffnung, Einsicht, Beistand, Heilung, Ganzsein und Zukunft. Alles Dinge, die Gott uns schenkt, die aber auch durch unseren Beitrag zu einer Wirklichkeit in unserer Welt werden können.

ein gesegnetes Miteinander wünscht

Markus Allenbach